Die erste Eintragung in die vereinseigene Chronik stammt vom September 1950 und beschreibt die Wiedergründung der Sängerfreundschaft »Waldeslust« Vormberg (Originalauszug aus der Chronik):

In froher Erinnerung sehnen und schwärmen unsere älteren Vormberger noch von den vergangenen Zeiten, als unser buntes Heimatdorf noch den Gesangverein »Waldeslust« hatte. Sitzen sie des Sonntags bei einem Schoppen Wein ins »Küpferles«, dann hört man die frohen Melodien von damals, und mit Heimweh denken sie zurück an die längst vergangenen schönen Stunden, die sie erlebten.
Der Zweite Weltkrieg (begann 1939, endete 1945) hatte die sangesfreudige Schar von Vormberg und Ebenung zersprengt, und mancher von ihnen kehrte nicht mehr in die Heimat zurück. Viele von den jüngeren Vormbergern und Ebenungern, die das Erbe des Vereins gewesen wären, weilten in Gefangenschaft. In kurzer schwarzer Nachkriegszeit fanden sich einige junge Burschen und Mädel zu einer kleinen Theatergruppe zusammen, um zur gegebenen Zeit die entstandenden Lücken hin und wieder auszufüllen, aber das kameradschaftlich Bindende fehlte immer noch in unserem kleinen Bergdörflein
Fünf Jahre nach Kriegsende waren verflossen. Es war um die Mitte des Monats August. Samstags abends waren wir im »Küpferles« versammelt. Dabei wurden einige Spannungen und Differenzen beseitigt und in der Frühe des Sonntags waren sich alle eins: »Wir singen wieder!« Selbst die Alten stimmten dem Entschluß der Jungen bei. Aus mancherlei Erwägungen heraus wurde beschlossen, die Gründung eines Vereins auf einen günstigeren Zeitpunkt zu verschieben und vorerst in kameradschaftlicher Weise einmal in der Woche zusammenzukommen, um zu singen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde davon in Vormberg. Eines Abends machten sich Walter Franz und Huck Josef auf den Weg zur Ebenung und zum Burgerhof, um dort die Werbetrommel zu rühren. Eine Abordnung besuchte unseren Herrn Hauptlehrer Fecker, um ihn ehrenhalber als Dirigenten zu gewinnen. Herr Hauptlehrer Fecker war sehr erfreut über unseren Vorschlag und begrüßte auch wohlwollend unseren Beschluß. Leider mußte er aus mancherlei Erwägungen heraus unserem Antrag eine Absage geben. Daraufhin erklärte sich unser Heinrich Schmich, der als Lehrer in Varnhalt tätig ist, vorläufig dazu bereit. Dabei möchte ich nicht vergessen, was sehr zu begrüßen ist, daß unser Herr Lehrer Schmich das Amt als Dirigent unentgeltlich ausführt. Am 8. September abends 20.30 Uhr versammelte sich nun die ganze, für unser Dörflein stattliche Sängerschar in unserer Wirtschaft. Nach Einstufung in die einzelnen Stimmen ergab sich folgendes Bild:
I Tenor: Franz Walter, Martin Boos, Fritz Rudolphi, Martin Christ, Josef Boos, Eugen Himmel, Fritz Schneider, Helmut Schickinger.
II. Tenor: Wilhelm Weis, Fritz Binz, Josef Huck, Hans Drapp, Stefan Walter, August Huck
I. Baß: Bernhard Boos, Emil Pfefferle, Josef Boos, Franz Butscher, Fridolin Christ, Gottfried Boos
II. Baß: Franz Christ, Franz Schickinger, Leo Schickinger, Karl Weis, Josef Binz, Franz Linz. (Zitatende)

Berichtbuch

Joomla templates by a4joomla